Irgendwie mussten wir
vor unserem Trip nach Camiguin schon den richtigen Riecher gehabt haben, denn wir
buchten keinen Rückflug nach Manila. Und so hatten wir das Glück auf unserer
Seite, denn die Fährverbindungen erlaubten es, an einem Tag von Camiguin (1.
Insel) über Bohol (2. Insel) nach Negros (3. Insel) zu gelangen um von dort
nach Apo Island überzusetzen.
Um 9 Uhr ging die Fähre
von Camiguin nach Bohol. Auf dem offenen Hinterdeck machten wir es uns bequem.
Nach etwa zwei Stunden sahen wir wonach wir zu Weihnachten auf Bohol vergeblich
suchten: Delphine! Direkt neben der Fähre schwamm uns eine Gruppe von Delphinen
entgegen.
Nach etwa vier Stunden
erreichten wir den Hafen von Jagna (Bohol). Von dort ging es im lokalen Bus
nach Tagbilaran. Nach einem kurzen Stopp zur Stärkung, fuhren wir im Einbruch
der Dunkelheit mit der Fähre nach Dumaguete (Negros). Da wir spät ankamen,
mussten wir eine Übernachtung in der Stadt einlegen. Doch am nächsten Morgen
ging es schon um 7 Uhr mit dem Boot nach Apo Island weiter.
Apo Island ist mit
seiner 1.500m x 700m Ausdehnung (laut Wikipedia) wirklich beschaulich, aber
genau das haben wir für unsere letzten Relaxtage gesucht. Die Insel ist unter
Philippinenreisenden noch nicht sehr bekannt und so verlaufen sich nur wenige
Abenteuerlustige, die hier Urlaub machen. Wie wir auf die Idee kamen? Wir
trafen auf Siquijor Ende letzten Jahres zwei Schweden, die uns von
Riesenschildkröten erzählten, welche sie beim Schnorcheln vor Apo Island
gesehen haben. Seitdem wollte ich unbedingt nach Apo Island, um diese einzigartige
Begegnung persönlich zu erleben.
Auf dem Boot erzählten
uns die Einheimischen schließlich, dass die Meeresschildkröten sich zum Fressen
in der Nähe des Ufers aufhalten. Als wir vom Boot in Richtung der Insel
schwammen und es allmählich flacher wurde, sahen wir tatsächlich kurz vor uns
eine Riesenschildkröte schwimmen. Überwältigt von der Größe des Tieres,
versuchten wir uns so wenig wie möglich zu bewegen, um sie nicht zu stören. Ihr
folgend, kamen wir immer näher an die Küste und sahen plötzlich ganz viele
Schildkröten um uns herum. Der absolute Wahnsinn! Wir stellten fest, dass sich
die Reptilien überhaupt nicht stören ließen. Gemütlich saßen sie in Ufernähe
auf steinigem Grund und fraßen Seegras. Nur gut, dass das geheime „Turtle
Paradise“ noch nicht allzu bekannt ist, denn es scheint doch eher unwahrscheinlich,
dass die Tiere zwischen Touristenschwärmen weiterhin gemächlich ihren Weg
suchen würden.
Etwas abenteuerlich ist
Apo Island nur mit kleinen kanuähnlichen Fischerbooten zu erreichen. So stieg ich
mit unseren Backpackern ins Kanu während Benjamin zur Insel schwamm. Das Leben
auf der Insel ist ruhig und relaxt. Strom gibt es nur drei Stunden am Tag, von
18 bis 21 Uhr. Die Inselbewohner ernähren sich vor allem von dem, was sie selbst
fangen und so war es üblich, dass wir Mario, den Hausherren, am Abend fragten,
wie der Fang war und wir den Fisch des Tages stets frisch serviert bekamen.
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